Die Rote Pille

Rote Pille
Vom Wegbegleiter
Rote Pille
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Theismus
Vorbemerkungen
Ich habe im Laufe der Jahre einige Gedanken/Einsichten über Gott entwickelt und/oder übernommen, die ich nachfolgend äusserst knapp und stark verdichtet wiedergebe.
Ich bin keiner bestimmten Kirche oder religiösen Organisation verpflichtet, fühle mich jedoch sowohl dem christlichen Spiritualismus als auch der Hare-Krishna-Bewegung nahe, vor allem der ihr zugrunde liegenden vedisch-religiösen Philosophie, der Kern-Religion Indiens.
Mit Theismus meine ich ein Gottesbild, jenseits der Spaltung "Atheismus" (=Es gibt keinen Gott; alles ist nur Energie) und "Monotheismus" (=Es gibt nur einen Gott, nur ein richtiges Gottesbild und das ist unser Gott/Gottesbild. Alle anderen Gottesbilder sind falsch und ev. vom Teufel stammend.)
Das theistische Gottesbild
Gott ist ewig (Ursache aller Ursachen, allumfassend), wissend (bewusst, Person, Individuum), glückselig (voller Liebe) und hat Form (ist manifestiert).
Gott ist Einer und Viele (hat gleichzeitig den Einheits-Aspekt und den Viele-Aspekt).
Bei Seinem Viele-Aspekt ist das Wichtigste die (Liebes-) Beziehung.
Gott hat innere Energie (yoga-maya, die Liebe, personifiziert in Radha/Radharani), marginale Energie (jiva, ewige Seelen, wir) und äussere Energie (maha-maya, Form, Manifestation, zb Materie).
Die marginale Energie entsteht (ist ewig manifestiert) durch innere Energie (Liebe) und äusserer Energie (Form, Materie). Weil sie zwischen innerer und äusserer Energie ewig erschaffen ist, hat sie die Tendenz (Wahl), sich mit der inneren Energie (Liebe) oder mit der äusseren (materiellen) Energie (durch das falsche Ego) zu identifizieren. Selbstlose Liebe verbindet mit der inneren Energie, selbstische Liebe mit der äusseren Energie. Die Seele wählt also zw. wahrem/höherem «Genuss» (selbstlose Liebe zu Radha/Krishna) und falschem/niederem Genuss (egoistischem Genuss/materiellen Freuden).
Wir sind Gott ähnlich/gleich in der Qualität der Eigenschaften, aber nicht gleich in der Quantität (Mächtigkeit und Fülle der Eigenschaften – Schönheit, Kraft, Reichtum, Ruhm, Wissen, Entsagung).
Alle Energien Gottes sind personifiziert (bewusst). (z.B. Gott = Krishna; Liebe = Radharani; Materie = Maha-Maya). Alle Energien sind durch Gott beseelt, dh Gott ist alldurchdringend.
Bild: Gott ist wie die Sonne und wir Seelen wie die Sonnenstrahlen. Wir sind eins und gleichzeitig verschieden von Gott. Wir werden ewig bewusst und individuell sein/bleiben, nie mit Gott verschmelzen (nicht ins brahma-yoti eingehen, wie die Buddhisten/Monisten glauben). Das theistische Gottesbild besagt, dass Gott in Seinem höchsten Aspekt nicht (nur) Energie sondern (vor allem) Person, persöhnlich, bewusst, Individuum ist. Nur wenn wir eins und verschieden von Gott sind, ist eine (Liebes-) Beziehung möglich. Mit einer Energie kann man keine persönliche/reflexive Liebe austauschen, kann man keine (gegenseitig) erfüllende Beziehung haben.
Gott (Krishna) hat eine primäre/spirituelle Liebesbeziehung mit Radha/Radharani. Wir Seelen sind Erweiterungen von Radha und sollten uns deshalb über ihre Liebe (anteilnehmend an ihrer Liebe) mit Krishna verbinden. Es ist schwerer (weniger erfüllend/beglückend/einfach), sich direkt mit Krishna verbinden zu wollen. Der beste Beziehungsweg zu Gott geht über die Liebe (innere Energie = Radha). Der höchste Liebesdienst ist also der Dienst für Radha(s Liebesbeziehung zu Krishna).
Gott ist in Seinem Einheits-Aspekt Bhagavan, in Seinem Viele-Aspekt der alldurchdringende Param-Atma (Überseele) und in Seiner göttlichen Ausstrahlung Brahman (brahma-yoti).
Gott manifestiert spirituelle Welten (darin ein eigenes/höchstes Reich, goloka-vrindavan; sprituelle Planeten, vaikunta-loka) und materielle Welten (mit feinstofflichen und grobstofflichen Energien).
Es gibt vier Grundformen/Grundarten, sich Gott zu nähern/verbinden (yoga): durch (fromme) Taten = Karma-Yoga, durch Entwicklung/Entdeckung mystischer Kräfte = (Hata-) "Yoga", durch Entdeckung/Entwicklung von Wissen über Gott = Jani-Yoga und durch hingebungsvollen Dienst (Liebes-Dienst, selbstlose Liebes-Beziehung) = Bhakti-Yoga (der höchste/beste/schnellste Weg).
Unser (wichtigstes) Grundbedürfnis (dasjenige jeder Seele) ist es also, (selbstlose) Liebe geben zu können und (selbstlose) Liebe empfangen zu können, dh eine ewige Liebes-Beziehung (in höchster Ausformung zu Radha/Krishna) zu haben/pflegen.
Der Maha-Mantra ist die/eine Manifestation Gottes in diesem Zeitalter (Kali-yuga) der Spaltung und Täuschung. Über/durch den Maha-Mantra (wirkungsvollstes Gebet) verbinden wir uns direkt mit Radha/Krishna. «Chant and be happy (full of love).» gemäss Ausspruch eines grossen Gottgeweihten (1896 – 1977).
Echte Liebe ist nur mit/durch freien Willen möglich. Gott drängt Sich uns daher nicht mit Gewalt auf oder «vergewohltätigt» uns. Er liebt uns jedoch ewig, ohne Vorbehalte (egal was wir tun/denken). Sein Liebesangebot ist immer (und gegenüber jeder Seele gleich stark) vorhanden. Gott hat Alles, nur (noch nicht) unsere bedingunslose, selbstlose Liebe.
Gott möchte mit jedem von uns Seelen eine private, einzigartige Liebesbeziehung auf Augenhöhe entwickeln/haben. Er möchte mit uns ein ewiges, sich ständig mehr beglückendes, immer intensiveres Liebespiel erleben. Das ist Gottes Wunsch.
Im Herzen jeder Seele wohnt (zusätzlich) eine vollständige Erweiterung Gottes = Param-Atma (Überseele).

* Maha-Mantra: Hare Krishna Hare Krishna Krishna Krishna Hare Hare / Hare Rama Hare Rama Rama Rama Hare Hare

Thomas Frey (Shyamal d.), 1.6.2019 / 18.3.2021
Erstellt vom Wegbegleiter Thomas Frey
info@rotepille.ch
Letzte Änderung: 15.10.2021
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