Die Rote Pille

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Profiteure der Angst - Interview mit Daniele Ganser
Interview von Jens Lehrich (RUBIKON) mit Dr. Daniele Ganser
Zusammenfassung von Elisa Gratias

Der Friedensforscher Daniele Ganser fordert im Rubikon-Interview dazu auf, der Propaganda der Mächtigen Paroli zu bieten.
     
Soeben erschien das neue Buch „Imperium USA: Die skrupellose  Weltmacht“ von Daniele Ganser. Anhand erschreckend vieler Beispiele aus  der Geschichte der Vereinigten Staaten zeigt der Schweizer Historiker,  dass die USA die größte Gefahr für den Weltfrieden darstellen. Nach der  Lektüre erkennen wir auch schnell, dass es den Machthabern nie um die  Gesundheit der Menschen ging. So informiert, können wir der aktuellen  Propaganda zur Corona-Krise widerstehen. Mit ihrer Berichterstattung  erzeugen die Medien Angst. Durch Wissen, Bewusstheit und Reflexion  können wir diese Ängste jedoch überwinden und unsere Zukunft selbst  gestalten. Denn eines ist sicher: Niemand kann vorhersagen, wie diese  Zukunft aussieht. Und jeder von uns gestaltet sie bewusst oder unbewusst  durch seine Glaubenssätze und sein eigenes Verhalten mit.

Am 24. April 2020 erscheint Daniele Gansers neues Buch „Imperium  USA: Die skrupellose Weltmacht“. Darin beschreibt er in einer Sprache,  die auch für Menschen ohne viele Vorkenntnisse in Geopolitik und  Geschichte verständlich und spannend ist, dass die USA und ihre  Machthaber vor allem eines nie im Sinn hatten: Die Gesundheit der  Menschen.


Warum das so wichtig ist zu verstehen, zeigt der aktuelle  Ausnahmezustand um das Coronavirus. Daniele Ganser hat in seinen  Recherchen die Propagandamethoden aus der Geschichte untersucht. Daher  fragt Jens Lehrich den Schweizer Historiker, ob er die derzeitige  Berichterstattung für Propaganda hält.

Gansers Antwort ist klar: Ja, es ist Propaganda! Die Medien erzählen  den Menschen, es ginge um ihre Gesundheit, während gleichzeitig  weiterhin Glyphosat gespritzt werden darf. Ganser macht in seinem neuen  Buch deutlich, dass die Regierenden sich bisher überhaupt nicht um die  Gesundheit der Bevölkerung geschert haben. Stattdessen ging es ihnen  immer um Macht und Geld. Es ist lange überfällig, Massentierhaltung zu  verbieten. Kein Fleisch aus Massentierhaltung zu essen, wäre gut für  unsere Gesundheit. Denn auch die Massentierhaltung sorgt dafür, dass  Viren und Bakterien durch die grauenvolle Nähe und den zum Teil  katastrophalen Gesundheitszustand der Tiere geradezu herangezüchtet  werden. Aber darüber berichten die Medien nicht.

Der Tipp von Daniele Ganser lautet: Man sollte keinen Autoritäten  glauben — also weder der WHO, noch Bill Gates, noch der deutschen  Bundeskanzlerin. Denn diese haben oft genug bewiesen, dass sie sich  nicht um unsere Gesundheit sorgen.

Stattdessen kann jeder Mensch sich selbst die Frage stellen: Was tue ich  für meine Gesundheit? Wie beruhige ich mich, wenn ich Ängste habe? Denn  diese schwächen nachweislich unser Immunsystem, werden jedoch von den  Medien regelrecht geschürt. Daniele Ganser ist der Meinung, dass unser  Geist absichtlich verwirrt wird und sagt:

„Wir werden nicht darauf hingewiesen, dass sehr oft Ängste auch  erzeugt werden und dass diese Ängste dazu dienen, um die Menschen zu  lenken wie Schafe.“

Aus diesem Grund ist neben der Aufklärung, die er in seinen Büchern  betreibt, auch ein bewusster Umgang mit unseren Ängsten wichtig. In  diesem Zusammenhang betont der Friedensforscher in seinen Vorträgen  immer wieder, wie wichtig Achtsamkeit für den Frieden ist. Er empfiehlt,  gerade in der Corona-Krise sehr genau darauf zu achten, was wir lesen  und anschauen, denn das steuert unsere Gedanken.

In Phasen der Hoffnungslosigkeit rät Daniele Ganser, hinaus in die  Natur zu gehen, sich an ihrer Schönheit und Symmetrie zu erfreuen oder  sich auf seine Atmung zu konzentrieren und die Atemzüge zu zählen.

Denn das beruhigt. Aktuell prasseln sehr viele Informationen auf uns  ein. Wenn wir jetzt versuchen, alle diese Informationen aufzunehmen, was  in Schweden, in Berlin oder in New York passiert, dann überfordern wir  uns total und stehen in der Gefahr, verrückt zu werden. Im Moment ist es  wichtig, sich auf die unmittelbare Umgebung zu konzentrieren, damit  diese Informationen nicht die Kontrolle über unser Leben bekommen. In  seiner unerschütterlich positiven Art sieht Daniele Ganser in der  Corona-Krise auch die Chance für eine Übung in globaler Achtsamkeit.


Sobald wir spüren, wie uns Angst vor der Zukunft übermannt und lähmt,  können wir uns daran erinnern, dass diese Zukunft immer ungewiss war  und ist. Und vor allem sollten wir daran denken, dass wir sie zusammen  gestalten können.

Ein Blick zurück in die Geschichte macht deutlich, dass Veränderungen  und die Ungewissheit zum Leben dazu gehören, genau wie der Tod, aber  auch der Frieden. Wenn unsere Gedanken in der Zukunft herumschwirren,  verpassen wir so oft die kleinen Momente im Alltag, statt unsere  Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt zu lenken. So betont Ganser, wie  wichtig es ist wertzuschätzen, was unser Leben augenblicklich bereichert  und was uns — ganz persönlich — besonders wichtig ist. Gesundheit?  Freiheit? Demokratie?

Gerade wer sich dem aktuellen Geschehen ausgeliefert fühlt und den  Eindruck hat, es bricht gerade alles zusammen, sollte sich bewusst  machen: Ich lebe, ich kann atmen. Die Herausforderung besteht darin, das  Wesentliche wieder zu sehen und zu schätzen, es nicht für  selbstverständlich zu halten. Dann können wir anders leben. Dann können  wir die Größe erkennen, die jedem von uns innewohnt. Zu welchen  unglaublichen Dingen Menschen — und auch wir — trotz der Schrecken, für  die andere Menschen verantwortlich sind, in der Lage sind.

Wenn eine Frau, die als Kind im Vietnamkrieg von Napalm verbrannt  wurde, es schafft, zu verzeihen und in ihrem Leben, trotz ihres zum  Großteil entstellten Körpers und trotz der Schmerzen, die sie bis heute  erleidet, das Gute zu sehen, dann zeigt uns das, was alles möglich ist.

„‚Ich wurde sehr schwer verbrannt, aber meine Hände und mein  Gesicht sind noch schön‘, sagte Kim Phuc später. ‚Ich habe gelernt,  meine Segnungen zu zählen‘, also nicht auf das zu achten, was schlecht  ist, sondern an das zu denken, was gut ist. ‚Die Liebe ist stärker als  jede Waffe‘, betonte Kim Phuc und machte damit vielen Menschen Mut“ (1).

Ganser sagt:

„Wir müssen daran glauben, dass es möglich ist ohne Krieg.  Natürlich, in den letzten dreitausend, viertausend Jahren der uns  bekannten, schriftlich überlieferten Geschichte haben wir allen Mord und  Totschlag erlebt. Aber es ist ganz zentral, dass man diesen Glauben  hat, dass es ohne Krieg geht, weil — und das schreibe ich im Buch auch —  Krieg ist ja kein Naturgesetz.“

Zahlreiche Naturkatastrophen können wir nicht verhindern, Erdbeben  oder Vulkanausbrüche. Aber es ist kein Naturgesetz, dass ein Mensch  einen anderen erschießen muss. Hinter allem steckt immer die  grundsätzliche Frage: Was will ich mit meinem Leben tun? Woran möchte  ich glauben? Wofür möchte ich mich einsetzen? Wir alle werden sterben.  Die Frage ist, wie mutig können wir sein, bevor wir sterben?

Wir brauchen eine positive Vision für das 21. Jahrhundert. Weniger  Gewalt — gegenüber den Menschen und den Tieren — und weniger Vergiftung  und Zerstörung der Natur. Die Corona-Krise kann hier vielleicht als  Katalysator wirken, der uns zeigt, dass nichts selbstverständlich und  alles möglich ist.
 
Kultivieren wir unsere Achtsamkeit und unsere Fähigkeit zu erkennen, dass eine Zeit nie nur schlecht oder nur gut ist. Lernen wir, wirklich an den Frieden zu glauben, denn dann erschaffen wir ihn auch.

„‚Zu viele von uns halten ihn für nicht zu verwirklichen. Aber  das ist ein gefährlicher, defätistischer Glaube. Er führt zu der  Schlussfolgerung, dass der Krieg unvermeidlich ist, dass die Menschheit  zum Untergang verurteilt ist, dass wir uns in der Gewalt von Kräften  befinden, die wir nicht kontrollieren können.‘  Doch dies stimmt nicht,  das wusste auch Kennedy. ‚Unsere Probleme sind von Menschen geschaffen,  deshalb können sie auch von Menschen gelöst werden. Die Größe, die der  menschliche Geist erreichen kann, bestimmt der Mensch selbst‘“ (2).

Quellen und Anmerkungen:

(1) Buch von Daniele Ganser, „Imperium USA: Die skrupellose Weltmacht“, S. 218
(2) Buch von Daniele Ganser, „Imperium USA: Die skrupellose Weltmacht“, S. 18
Erstellt vom Wegbegleiter Thomas Frey
info@rotepille.ch
Letzte Änderung: 15.10.2021
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